Dieser Beitrag berücksichtigt den Stand Dienstag, 26. Juli, 6 Uhr.
Der Wald- und Ackerbrand nahe der Stadt Falkenberg/Elster im Landkreis Elbe-Elster hat sich nach Angaben des Kreises am späten Abend auf 800 Hektar ausgeweitet. Zunächst war ein Gebiet von 100 Hektar betroffen, das sich dann im Laufe des Tages und Abends durch heftige Sturmböen stark ausdehnte, wie der Landkreis weiter mitteilte.
Die Ortschaften Rehfeld, Kölsa und Kölsa-Siedlung wurden evakuiert. Betroffen sind insgesamt etwa 700 Einwohner. Die Polizei habe die Evakuierungen begleitet, hieß es. Es wurden Busse mit Ansprechpartnern bereitgestellt. Für Menschen, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen könnten, sei in Falkenberg eine Sammelunterkunft eingerichtet worden. Unter der Rufnummer 03535 46 4004 können sich Betroffene informieren.
Flammen bedrohen Wohnhäuser - Schweine in Mastanlage verendet
Besonders gefährdet sei Rehfeld, das Feuer sei hier inzwischen "vor den Toren", sagte ein Feuerwehrsprecher. Ein Übergreifen der Flammen auf einzelne Gebäude habe bislang verhindert werden können, es sei jedoch weiterhin "sehr, sehr brenzlig". In Kölsa ist laut Landkreis eine Schweinemastanlage abgebrannt, eine Vielzahl an Tieren verendet.
Nach Angaben des Kreises ist nicht auszuschließen, dass auch das südlich von Falkenberg gelegene Marxdorf von dem Brand betroffen sein könnte. Auch hier sollten sich die Einwohner auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten.
Großschadenslage ausgerufen - Feuerwehrleute verletzt
Am Nachmittag hatte der Landkreis Elbe-Elster die Großschadenslage ausgerufen und somit die Einsatzleitung übernommen. Die Feuerwehr ist nach Angaben der Leitstelle mit rund 400 Einsatzkräften - auch aus Potsdam-Mittelmark, Cottbus und Oberspreewald-Lausitz - vor Ort. Sieben Feuerwehrleute wurden demnach während des Einsatzes bisher verletzt, sechs kamen ins Krankenhaus.
Für die Nacht rechne man mit 500 Einsatzkräften, die in der Nacht durcharbeiten sollen. Der Landkreis teilte am Abend in einer Mitteilung mit, dass die Löscharbeiten wohl noch Tage dauern könnten. "Ein Ende ist jedenfalls nicht absehbar", hieß es.
Die aktuelle Wetterlage im Einsatzgebiet stelle ein riesiges Problem dar, sagte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte Philipp Haase am Abend dem rbb. Eine Gewitterzelle treibe sturmartige Windböen vor sich her. Die Gefahr sei immens, so Haase in rbb24 Brandenburg Aktuell. Es brenne im Wald zwischen Windrädern, mindestens eine Anlage stünde innerhalb der Brandfläche, andere Windkraftanlagen seien gefährdet, sagte Haase zuvor der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe eine starke Rauchentwicklung, die weithin sichtbar sei.
Warnung vor starkem Rauch
Die Leitstelle hatte am frühen Montagnachmittag eine Gefahreninformation herausgegeben. Anwohner wurden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren und Fenster und Türen geschlossen zu halten.